Bauarbeiter in schwindelerregender Höhe am Wieder-Aufsetzen der Kirchturmspitzen.

Die Baumaßnahmen

Nach dem Zweiten Weltkrieg verschlechterte sich der Bauzustand von St. Aegidien beträchtlich. Eine Abtragung der Turmspitzen wurde zeitweilig ebenso erwogen wie eine komplette Schließung der Kirche. Seit etwa 1990 konnten dann viele dringend notwendige Sanierungsarbeiten endlich durchgeführt werden.

Jahreszahl 1987

Durch die Industriebergsteiger Bernd Voigtländer, Alfons Rosenberger und Günter Rösler wurden erste Sicherungsarbeiten vorgenommen.

Bauarbeiter in schwindelerregender Höhe am Wieder-Aufsetzen der Kirchturmspitzen.

Kran beim Aufsetzen der Turmspitze

Bauarbeiter in schwindelerregender Höhe beim Pause-Machen

Gruppe Voigtländer beim Turmbau

Die Kirche St. Aegidien um 1987 ohne Spitzen

St. Aegidien ohne Spitzen

Jahreszahl 1990

Dank großzügiger Fördermittel konnten die Restaurierungsarbeiten mit der Sanierung der Turmspitzen beginnen. 

Jahreszahl 1991

Der Verein „Rettet St. Aegidien e.V.“ wurde gegründet. Ein Hoffnungszeichen. Er hatte sich zum Ziel gesetzt, die Sanierung der St. Aegidienkirche voranzubringen und entsprechende Eigenmittel zu akquirieren. 
 
 

Jahreszahl 1998

Die historische Türmerwohnung wurde wiedereröffnet. 

Jahreszahl 2005

Am 8. Mai konnte die Kirche wieder geöffnet werden. Die Baumaßnahmen jedoch waren noch nicht abgeschlossen. 

Jahreszahl 2008

Die Außenfassade der Apsis sowie die Krypta unter der Apsis konnten fertig gestellt werden.

Die Krypta von St. Aegidien

Sanierung der Krypta 2008

Der Bogen der Krypta wird abgestützt
Ein Bauarbeiter beim Restaurieren der Krypta
Jahreszahl 2008

Beide Turmspitzen wurden erneut saniert. Mit einem speziellen Konservierungsmittel wurde der Sandstein bis zu einer Tiefe von acht Zentimetern verfestigt. Zugleich wurden die acht Fialen in der von Heideloff einst vorgegebenen Form neu hergestellt und aufgesetzt. 

Eine der schwarzen Fialen von St. Aegidien

Eine der Fialen, die in der von Heideloff einst vorgegebenen Form neu hergestellt und aufgesetzt wurde.

Jahreszahl 2011

2011 und 2012 wurden beide Türme teilweise infolge undichter Putzstellen mit neuem Putz versehen und versiegelt. Rund 192.000 Euro musste der Verein dafür aufbringen, Fördermittel gab es nicht. 

Jahreszahl 2012

Auf allen vier Umgängen der Türme musste eine witterungsbeständige, flexible Versieglung aufgebracht werden, um für die Zukunft eine optimale Abdichtung zu garantieren. 

Der Umlauf der Türme von St. Aegidien vor der Sanierung

Der Umlauf der Türme vor der Sanierung

Der Umlauf der Türme von St. Aegidien nach der Sanierung

Eine witterungsbeständige Versieglung schützt nun vor Nässe.

Jahreszahl 2013

Bekämpfung von holzzerstörenden Insekten im gesamten Gestühl, der Empore und der Orgel. Unerwarteterweise war durch das Mauerwerk im Aufgangsbereich zur Ulanenkapelle Wasser eingedrungen. Ein Einrüsten war erforderlich, die Ursache wurde erkannt und Abhilfe geschaffen.

Jahreszahl 2014

Vorbereitende Begehung mit der Feuerwehr mit dem Ziel der Brandschutzverbesserung.

Jahreszahl 2015

Ausbesserungsarbeiten im Kuppelbereich innen und im Ulanenkapellenaufgang.

Jahreszahl 2016

Putzschäden unter den Schallluken am Südturm wurden durch die Firma Voigtländer beseitigt.

Jahreszahl 2017

Der letzte Raum, der nach dem Stadtbrand 1842 noch unangetastet war, wurde baulich in Angriff genommen. Über der Nordsakristei entstand so ein Lagerraum.

Der letzte unsanierte Raum mit Spuren des großen Stadtbrandes von 1842

Der letzte Raum, der seit dem Stadtbrand 1842 nicht restauriert wurde.

Der Raum ist frisch saniert und glänzt in neuem Licht

Nach der Sanierung entstand hier ein Lagerraum.

Jahreszahl 2018

Die Sonnenuhr konnte restauriert werden. Außerdem wurde der Fußbodenbelag in der Türmerküche erneuert, es fanden Ausbesserungsarbeiten am Sandsteinboden in der Kirche und weitere kleinere Arbeiten statt.

Jahreszahl 2019

Die Austrittstür an der Turmspitze des Südturmes wurde komplett ersetzt. Es gab eine Ausbesserung der Taubenabwehrnetze an den Turmspitzen, außerdem wurden eine Tür, ein Bleiglasfenster und ein Treppengeländer erneuert.


Beginn von Ausbesserungsarbeiten am Verputz der Turmfassaden.

Jahreszahl 2021

Die Ausbesserungsarbeiten an der Südturmfassade wurden abgeschlossen.

Berufskletterer besserten die Außenfassade aus.

Die Berufskletterer sichern sich vor dem Abstieg an der Fassade

Gute Sicherung ist lebenswichtig

Berufskletterer an der Fassade von St. Aegidien

Hier sieht man einige kaputte Stellen in der Außenfassade.

Das Mauerwerk ist durch Umwelteinflüsse sehr beschädigt

Das Mauerwerk ist durch Umwelteinflüsse sehr beschädigt.

Berufskletterer Thomas bringt zum Schluss der Ausbesserungsarbeiten die Taubenschutznetze am Nordturm an.

In schwindelerregender Höhe ist gute Sicherung lebenswichtig

Jahreszahl 2022

Die Fenster in der Wohnstube der Türmerwohnung wurden komplett erneuert. 


Weiterhin wurde die Fassade am Nordturm ausgebessert. Bei herrlichem Wetter wurden Ende September die Ausbesserungsarbeiten sowie das Anbringen der Taubenschutznetze an der Spitze des Nordturmes abgeschlossen. Wir sind froh, dass diese Arbeiten professionell mit Abseiltechnik ausgeführt werden konnten.

Es ist jetzt schon lange Tradition, dass vom 1. Advent bis zum 2. Februar (Maria Lichtmess) unser weißer Herrnhuter Weihnachtsstern zwischen den beiden Türmen der Aegidienkirche leuchtet. Leider ist unser Stern nun langsam in die Jahre gekommen und auch verschlissen. Die Belastung durch das Wetter ist in dieser Höhe bei starkem Wind besonders hoch. Jedes Jahr verliert der Stern 2–3 Zacken, die wir immer wieder erneuern mussten. Der Stern wird stabilisiert durch umlaufende Flacheisen. Die Zacken (Plaste) sind untereinander selbst direkt verbunden. 

Nun haben wir uns, unterstützt von vielen Handwerkern, Gewerbetreibenden und Betrieben der Stadt Oschatz, nach einer Alternative umgeschaut. Unser Weg führte nach Herrnhut, wo wir uns in der traditionellen Sternmanufaktur beraten ließen. Wir bekamen einen Stern A19 auf Probe, der ca. 60 cm größer ist - aber eben auch wesentlich stabiler, da die Zacken hier auf einen Innenkörper aus Metall aufgebracht sind. Die Probehängung erfolgte in der Nacht vom 4. auf den 05. Mai 2024. Und hierbei wurde der Stern für wundervoll befunden.


Wir haben nun also einen neuen Stern, den wir dank der Initiative von Bäckermeister Nils Taube und der Gruma-Mercedes Vertretung Oschatz, Herrn Kloppe auch bezahlen konnten. Es wurden bis zum 16. Mai 3.045,90 Euro gesammelt, für die wir uns recht herzlich bedanken möchten. 

Durch Wind und Wetter verliert unser bisheriger Stern jedes Jahr 2–3 Zacken

Wir lassen uns in Herrnhut beraten

Die Wahl fällt auf das Modell A19, dass durch den inneren Metallkern viel stabiler ist als unser altes Modell A13.

Die Probehängung erfolgt am 4. Mai 2024.

Als der neue Stern dann leuchtet, sind alle begeistert. 

Danksagung an Herrn Nils Taube und Herrn Kloppe der Gruma-Mercedes-Vertretung für die Stern-Spendenaktion.

 

Der Heilige Andreas von der Kanzeltreppe der Aegidienkirche ist nach der Restaurierung wieder da. 

 

Nur Bruchstücke des Hl. Andreas waren noch da und durch die leere Auflage am Kanzelaufgang war ersichtlich, - hier fehlt eine Apostelfigur. 

 

Vom Kunstdienst der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsen wurde die wünschenswerte Wiederherstellung der Figur fachlich begleitet. 

Da bei den Kanzelfiguren, so auch bei dem Hl. Andreas die Materie Pappmache ist, standen die Restauratoren (Anke & Jan Grossmann aus Radebeul) vor einer großen Aufgabe. Das fehlende Gesicht musste vollkommen ersetzt werden. Vorbildfigur war hier die Figur des Sebaldusgrabes.

Die Restauratoren haben Probe-Verklebungen durchgeführt. Alle Risse und Fehlbereiche auf der Innenseite wurden mit dickem Kupferdruckpapier und Warmleim zur Verstärkung unterklebt. Für die Herstellung des Kopfes musste extra ein Gipsabdruck gefertigt werden. 

Nun steht der Heilige Andreas wieder auf seinen Platz neben den anderen Aposteln. Im Vergleich zu den anderen Figuren gibt es keinen Unterschied. Man sieht ihm die Restauration nicht an. Der Aufwand hat sich gelohnt und das Ergebnis ist sehr zufriedenstellend. 

Einige Vorher-/Nachher-Eindrücke unserer Baumaßnahmen

Die Laibung der Bleiglasfenster wurde saniert

Fensterlaibung vorher/nachher

Schmuckelemente am Mauerwerk wurden in Sandstein nachgebildet

Schmuckelemente vorher/nachher

Schmuckelemente waren bis zur Unkenntlichkeit verwittert

Schmuckelemente vorher/nachher

menschliche Büsten wurden ebenfalls neu in Sandstein nachgebildet

Büste vorher/nachher

Das Deckengewölbe bekam einen neuen Anstrich

Deckengewölbe vorher/nachher

Die Bleiglasfenster wurden repariert.

Bleiglasfenster vorher/nachher

Die Sakristei wurde ebenfalls wieder hergerichtet

Rechte Sakristei vorher/nachher

St. Aegidien braucht Ihre Hilfe!

Alte Kirchen sind niemals fertig! Bis heute sind 16 Millionen Euro in die Restaurierung von St. Aegidien geflossen, drei Millionen davon konnte unser Verein aufbringen. Dennoch bleiben immer Erhaltungsarbeiten, die weitere Mittel erfordern. Mit ihrer Spende tragen Sie dazu bei, das Wahrzeichen von Oschatz zu erhalten.

 
Unser Spendenkonto bei der
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